Irgendwie gefällt mir der Name meines Bogs doch nicht so recht. Herr Kunterbunt, wie kunterbunter Hund oder Villa Kunterbunt. Da könnt' ich mich ja gleich Käpt'n Langstrumpf nennen. Ich bin unzufrieden. Grmpf. Ja, 's Granteln liegt dem Herrn im Blut. Früher war sowieso alles besser. Adam und Eva, die hatten's gut, wär' da nicht das Dings mit den Äpfeln und so, nich' wahr? Auch egal, Jammern nützt nix. Muss ja alles immer irgendwie gehen.

Heute war wieder so'n Tag: Töchterchen Senior will ihr Zimmer umräumen. Wer musst's machen? Klar, der Herr Papa. Bett auf die eine Seite, Sessel auf die andere und überhaupt: hier könnte mehr Farbe rein. Früher war mehr Lametta. Pubertierende Mistbrut! Und nächste Woche bauen wir das ganze dann wieder anders um.

Okay, trotzdem war dann doch dieses wohlige Gefühl da, etwas Positives geleistet zu haben. Und "danke" hat Fräulein Tochter schließlich auch gesagt mit glänzenden Augen.

Hat aber nix genützt: unser jüngster Nachwuchs, Junior Trotzmeier, ist im Moment völlig ungenießbar und hätte den Herren Caesaren Caligula und Nero in Sachen Tyrannei noch einige Lektionen Nachhilfe erteilen können. Frau Kunterbunt meint, das geht vorüber. Allein der Glaube daran und die Hoffnung darauf lassen mich nicht in völlige Depression fallen.

Alles in allem war der Abschuss des Tages beim Stammchinesen dann doch wieder ein Silberstreif am Horizont. Junior war zwar zum Schluss auch wieder quarkig, aber letztlich hat ihn dann zuhause doch der Schlaf übermannt. Dem Herrn sei Dank!

Töchterchen Junior indes war heute überhaupt nicht zickig. Eine Ausnahme, die einen Kriegsgräberfriedhof roter Kreuze im Kalender verdient hat. Sonst vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht mit ihr anecke. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Okay, damit erstmal genug für heute. Das Bett ruft, und ich werde antworten. Geruhsame Nacht allerseits.